Das Stickereihandwerk erfreut sich einer langen Geschichte. So belegen Funde, dass es schon 5000 v.u.Z. bestickte Kleidungstücke in den verschiedensten Regionen der Erde gab. Auffällig ist, dass die Stick-Kunst weltweit in den verschiedensten Kulturen gepflegt wurde, ohne dass sich bisher der Nachweis einer bestimmten Ursprungsregion finden liess.

Kleidungstücke und Gegenstände wurden und werden noch immer mit figürlichen oder floralen Darstellungen verschönert und zu ganzen Bildern "verstickt".  Zur Veredlung kamen außerdem Goldfäden, Bänder und Perlen zum Einsatz. Das Verzieren von Kleidung gewann schnell an Beliebtheit. Edle Stickereien befanden sich auf den Gewändern und Mänteln von römischen Konsuln, Tribunen und Kaisern.

Da das Sticken viel Zeit benötigt, war dieses Handwerk wahrscheinlich immer ein Privileg, das der wenig arbeitenden Bevölkerung vorbehalten war oder für spirituelle Zwecke diente. Später lernten besonders Frauen bereits in ihrer Kindheit die Erstellung schöner Textilverzierungen.

Ob Stickereien wie bei den bajuwarischen, fränkischen oder den spätgermanischen Völkern im Norden auch bei den Alamannen beliebt waren, sorgt in "Reenactment-Kreisen" immer wieder für Gesprächsstoff, da es an Belegen mangelt. Wir gehen davon aus, dass auch bei unseren alamannischen Vorfahren (beispielsweise für spirituelle Anlässe) Kleidung hätte bestickt sein können mit Symbolen, Ziernähten oder Tiergestalten. Im Gräberfeld Baar, Zug, wurden Glasperlen gefunden, bei denen man davon ausgeht, dass sie auf dem Kleidungsstück selbst befestigt wurden, was sogar einen vorsichtigen Vergleich mit nordamerikanischen Völkern zulässt.

 

Wir sticken mit pflanzlich gefärbter Wolle und orientieren uns dabei an Funden wie Brakteaten, Prägungen in Schmuck und Waffen oder richten uns  ganz nach den Wünschen unserer Kunden.

 

 

(Bild oben: Tunikakleid mit einer Interpretation eines Brakteats aus Island)

 


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